Education

Lehre im Bereich Menschenrechte

Sowohl der Fachbereich Rechtswissenschaft als auch das Institut für Politische Wissenschaft bieten unterschiedliche Lehrveranstaltungen zum Thema Menschenrechte an.

Hier finden Sie eine Auswahl an Lehrveranstaltungen, die am CHREN angesiedelt sind:

Masterstudiengang Human Rights 

Der Weiterbildungsstudiengang Human Rights richtet sich an Berufstätige mit einem Bachelor-Abschluss und praktischer Erfahrung in einschlägigen Arbeitsbereichen. Aufgrund seiner internationalen Ausrichtung ist er offen für Bewerber*innen aus aller Welt, insbesondere für Berufstätige in internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen, in öffentlichen Verwaltungen (auf internationaler, EU-, Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene), in der Politikberatung, im Presse-/Medienbereich, in Interessengruppen und Verbänden, in spezialisierten Anwaltskanzleien, Unternehmen und in der Forschung.

Gruppenbild der Graduierenden mit Professoren und Ehrengast
Graduierendenzeremonie des Jahres 2023 des M.A. Human Rights in der Orangerie

Eine Besonderheit dieses Studiengangs ist, dass er sich auch an Personen richtet, die sich ehrenamtlich oder nebenberuflich in der Menschenrechtsarbeit engagieren und sich beruflich qualifizieren wollen, um diese Tätigkeit weiter auszubauen. Es werden daher auch Bewerberinnen und Bewerber zugelassen, die in anderen Bereichen tätig sind, aber über praktische Erfahrungen in der Menschenrechtsarbeit außerhalb ihres Hauptberufs verfügen.

Der M.A. in Human Rights wird als Vollzeit-Masterstudiengang zur beruflichen Weiterbildung im Umfang von 90 ECTS-Punkten in drei Semestern angeboten. Im ersten Semester belegen alle Studierenden drei Pflichtmodule zu den politischen, philosophischen und rechtlichen Grundlagen der Menschenrechte. Im zweiten Semester nehmen die Studierenden teil an einem interdisziplinären Pflichtmodul zum Thema Nichtdiskriminierung, einem Modul, das sich auf praktische Schlüsselkompetenzen für Menschenrechtsabsolventen konzentriert, sowie an vier aus einer Reihe von Vertiefungsseminaren. Im letzten Semester können die Studierenden zwischen zwei verschiedenen Optionen für die Masterarbeit wählen. Sie können entweder eine lange, vertiefte Forschungsarbeit schreiben oder eine kürzere Arbeit mit einem Praktikum kombinieren. Die Studierenden werden am Ende des zweiten Semesters zu ihrer Wahl beraten.

Detaillierte Informationen über Programm, Bewerbungsverfahren und Lehrende finden Sie auf der Internetpräsenz des Studiengangs.

Start Sommersemester 2023, Dikussionsrunde ein paar Master Studierender
Start Sommersemester 2023 in Tennlohe

Human Rights Clinic

Die FAU Human Rights Clinic (HRC) ist ein interdisziplinäres menschenrechtliches Praxisprojekt, in dem Studierende über den Zeitraum von einem Jahr in Zusammenarbeit mit einem Praxispartner aus der NGO-Szene eine „expert opinion“ zu einer aktuellen menschenrechtlichen Problematik ausarbeiten. Die HRC ist eine Kooperation der Professuren für Öffentliches Recht, Migrationsrecht und Menschenrechte (Prof. Dr. Anuscheh Farahat), Internationale Politik der Menschenrechte (Prof. Dr. Katrin Kinzelbach) und Öffentliches Recht, insb. Grund- und Menschenrechtsschutz (Prof. Dr. Dr. Patricia Wiater).

 

Praxisprojekt 2021/2022: Grund- und menschenrechtskonforme Aufnahme afghanischer Ortskräfte

Die Expert Opinion 2021/22 ist in Buchform bei FAU University Press erschienen. Sie steht hier im Volltext zur Verfügung.

Nachdem im Sommer 2021 die internationalen Truppen überraschend abrupt aus Afghanistan abgezogen waren, fiel das Land mit der Einnahme Kabuls am 15. August 2021 zurück unter die Herrschaft der Taliban. Viele der Ortskräfte, die für die Bundeswehr und andere deutsche Organisationen tätig waren, wurden nicht oder viel zu spät evakuiert und saßen in Afghanistan fest, wo sie von den Taliban als „Kollaborateur*innen“ bedroht und verfolgt wurden. Das Projekt des ersten Zyklus der FAU Human Rights Clinic startete im Wintersemester 2021/22 unter dem Titel „Menschenrechtliche Aufarbeitung der Afghanistan-Evakuierung“. In Zusammenarbeit mit PRO ASYL als Praxispartner widmet sich das Team aus fünf Studierenden der Rechts- und Politikwissenschaft den rechtlichen und tatsächlichen Fragen der Ortskräfteaufnahme.

Begleitend zur selbstständigen Recherchearbeit umfasst das Programm der HRC neben dem Auftaktworkshop spezifische Kompetenzworkshops mit internationalen Referent:innen, in denen organisatorische („Best practices in der Clinic-Arbeit“, „DO’ and DON’Ts in group research“), inhaltliche („Afghanistan – Menschenrechte, Ortskräfte, anwaltliche Praxis“) und methodische Kompetenzen vermittelt werden („Kompetenzworkshop – Interviews“). Zudem führten die Studierenden Interviews mit Rechtsanwält*innen, Mitarbeitenden aus Menschenrechtsorganisationen sowie betroffenen Ortskräften.

Das Ergebnis des Projekts ist die Expert Opinion „Grund- und menschenrechtskonforme Ausgestaltung der Aufnahme afghanischer Ortskräfte“, welche die Probeme des sog. Ortskräfteverfahrens aufarbeitet und Vorschläge für eine menschenrechtskonforme Auslegung des § 22 S. 2 AufenthG oder die Einführung neuer Schutzinstrumente macht.

Praxisprojekt 2022/2023: Klimawandel & Flucht: Schutz für Klimaflüchtlinge

Das Thema der FAU Human Rights Clinic 2022/23 lautete Klimawandel & Flucht: Schutz für „Klimaflüchtlinge“. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Insitut für Menschenrechte als Praxispartner verfassten die Studierenden eine Expert Opinion zu der Frage, wie Menschen, die vor den negativen Effekten des Klimawandels fliehen, Schutz finden können. Welche Schutzformen existieren bereits im nationalen und internationalen Asyl- und Flüchtlingsrecht? Reichen diese Schutzformen aus? Welche innovativen Ansätze könnten bestehende Lücken schließen?

Die Expert Opinion wird zeitnah in Buchform bei der FAU University Press erscheinen.

Bei Fragen können Sie jederzeit den Koordinator der Human Rights Clinic, Jonathan Kießling kontaktieren.

Human Rights and Business Clinic

The FAU Human Rights and Business Clinic (HRB Clinic) brings together students and academics at FAU with partner organizations to work on applied research projects. Led by doctoral researchers of the International Doctorate Programme “Business and Human Rights: Governance Challenges in a Complex World”, the Clinic serves the dual function of helping students harness research skills to deliver timely and impactful projects in partnership with an external organization, and provides academic research capacities to the partner organization. By bringing academia and practice closer together, the Clinic aims to deliver mutually beneficial and impact-oriented research.

Goals

  • Use academic knowledge and expertise to respond to practice-led research.
  • Provide students with professional experience in the field of business and human rights.
  • Develop students’      research,      writing,      advocacy,     and communication skills.
  • Create project-driven connections between academics.
  • Fill research gaps for partner organizations.

About the project

  • The HRB Clinic partners with non-profit entities on practice-driven Human Rights and Business Research projects.
  • The HRB Clinic operates through volunteer efforts, bringing together diverse skills and expertise.
  • University students conduct research projects, under the supervision of doctoral researchers.

The HRB Clinic does not offer litigation advice.

Ongoing Projects

Project 2: “Just Transition Litigation Tracker” with the Business and Human Rights Resource Centre

Coordinators: Bruna Singh, Stephanie Regalia

Project 3:  Project for filing a complaint to the OECD National Contact Point with the UK Barrister Krishnendu Mukherjee (Doughty Street Chambers)

Coordinators: Otgontuya Davaanyam, Eklavya Vasudev

Projects Concluded

 

Project 1: “THE GERMAN SUPPLY CHAIN ACT (LKSG) AND THE HUMAN RIGHTS IMPACTS OF THE STEEL INDUSTRY”

in partnership with the Environment Defender Law Center (EDLC). April 2023 – August 2023

Summary of the project

This report presents the main findings of a comprehensive study on the main human rights impacts of the steel industry and the avenues the German Supply Chain Act (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) or the Act) offers to address these impacts.

Authors

FAU M.A Human Rights students: Mariana Malaquias Guimarães, Đorđe Popović, Köksal Avincan, Alice Kisumba, Sopiko Shaburishvili

Coordinators: Doctoral Candidate Bruna Singh and Doctoral Candidate Stephanie Regalia

Publications:

FAU Human Rights Talks

Die „FAU Human Rights Talks“ stehen für ein innovatives Lehrformat, das von Frau Professor Wiater seit dem Sommersemester 2019 angeboten wird. In den Talks bearbeiten die TeilnehmerInnen aus verschiedenen Blickwinkeln aktuelle Fragen des Grund- und Menschenrechtsschutzes.

Je nach Thema finden die Human Rights Talks auf Englisch oder Deutsch statt.

Wer kann teilnehmen? 

  • Jurastudierende aller Studienphasen
  • Studierende des Master Human Rights
  • Erasmus-Studierende
  • interessierte Studierende anderer Studienfächer

Welche Themen wurden bereits behandelt? 

  • “The Forgotten: Women’s Rights in Afghanistan” (Winter term 2022/2023)
  • “A trip around the World of Human Rights” (Winter Term 2021/2022)
  • “The Human, the Company, the People? Divergent Concepts of Human Rights-Holders in Africa, the Americas and Europe” (Winter Term 2020/2021)
  • “Business and Human Rights” (Winter Term 2019/2020)
  • “Freedom of Press in Africa, Europe and the Americas” (Summer Term 2019)

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage unseres CHREN Mitglieds Prof. Dr. Wiater.